Freitag, 31. August 2012

Gewicht.

Was bedeutet das? Mein Gewicht auf der Waage liegt offensichtlich zwischen 59,7 und 60,8. Hä?!
Könnte kotzen. Hätte weniger erwartet. Insgeheim...

Donnerstag, 30. August 2012

Müde, abgespannt, bäh.

Zwischen meinen 3 Mahlzeiten halte ich mich mit Kaffee und einem Schuss Milch darin über Wasser.
Morgens Joghurt mit Zimt und Pflaumen, mittags Obst, abends Salat mit Tofu. Insgesamt ca 400 kcal. Grob geschätzt.
Scheiße, warum kann ich nicht mehr essen? Ich will nicht so müde und schlapp sein, aber die Angst vor dem Essen ist zu groß. Selbst wenn ich, was ich ja schaffe, jeden Tag mindestens 400 kcal im Fitness verbrenne.
Gute Frage was ich wiege. Muss ich morgen herausfinden, morgen früh, nüchtern.
Lücke zwischen meinen Oberschenkeln! Endlich. Klein, winzigklein, vielleicht 1,5cm, aber immerhin.
Meine Maße vorhin: Taille 63cm, Hüfte 93cm. Bäh. Fette Sau.
Gleich geht es wieder zur Therapie. Ich habe überhaupt keinen Bock, aber was muss...
Bin müde und will nur rumhängen. Gestern war es noch viel besser. War ich noch agiler und fitter.

Habe mir Almased gekauft und will demnächst damit anfangen, allerdings befürchte ich, dass ich damit sogar zunehmen könnte wegen meines niedrigen Stoffwechsels... Also am besten nach einem Refeed. Nur wie soll ich den gestalten? Wenn jemand von meinen unglaublich tapferen 9 (!) Lesern eine Idee dazu hat oder Erfahrungen mit Almased, bitte melden! (:

Edit: Meine tumblr-Seite im Wachstum zu begutachten hier.

Dienstag, 28. August 2012

Was ist ein FA?

Merkwürdigerweise gibt es immer einen Punkt, an dem ich es rauslassen muss. Oder reinlassen.
Depends on.
All die Frustration durch die Arbeit, die Minderwertigkeitsgefühle. Mein Unvermögen, ich selbst zu sein. Die Ablehnung von T., vor seinem Sohn von ihm abgewiesen oder angemotzt zu wreden.
Die Gefühle für meine Familie, die emotionalen Verstrickungen. Meine Albträume von T.s Exfrau und meinen Exfreunden.
Einfach alles, alles, wird zu viel.
Und dann kommt er und stellt eine Packung Ritter-Sport-Minis auf den Tisch.
Ich will weinen, schreien, mir die Arme aufschneiden, mein Herz herausreißen, weil er mir keinen Abschiedskuss gibt.
Also esse ich langsam eine Tafel. Und registriere: Das, was ich suche, den Geschmack, das, wasd meinen Magen und mich füllen soll, gibt es nicht.

Es ist nichts essbares. Meine Fressanfälle sind nur eine verzweifelte Suche nach dem, wonach ich hungere, und das ist nichts körperliches.
Es geht um Sehnsucht, um innere Bedürfnisse. Ich kann alle Speisen dieser Welt verspeisen und werde nicht satt werden. Es ist wie bei Kafka: "...weil ich nicht die Speise finden konnte, die mir schmeckt. Hätte ich sie gefunden, glaube mir, ich hätte kein Aufsehen gemacht und mich vollgegessen wie du und alle.« Das waren die letzten Worte, aber noch in seinen gebrochenen Augen war die feste, wenn auch nicht mehr stolze Überzeugung, daß er weiterhungre."
Nur dass ich seit einem Jahr nicht mehr hungere, sondern versuche, die Speise zu finden und zu essen.
Ich werde sie nicht finden.

DAS ist ein FA. Leere füllen. Nichts anderes.
Ich habe also alle Täfelchen gegessen.
Als T. wieder da war, habe ich 2 Stunden lang geweint.
Alles rauslassen. Alles bricht zusammen. Alle sieben Tage ein Heulkrampf, ein FA.
--  Das muss doch anders gehen?!



Mich heute nicht gewogen. Werde heute 10km laufen. Und weitermachen.

Montag, 27. August 2012

Wohnungsfrieden.

61,3kg. Hoffentlich klappt es jetzt endgültig. Ich wünsche es mir so sehr...

Gestern war ein Ausnahmetag, an dem ich so wenig gegessen habe dass ich keine Kraft hatte zum Sport zu gehen. Scheiß Kreislauf und so.
Im übrigen war es auch das erste Mal seit Monaten, dass ich mich "zu Hause", also bei meiner Familie, ganz wohl gefühlt habe. Seit es diese heftigeren Krisen mit T. gibt, habe ich ein unfassbar schlechtes Gefühl dabei, wenn ich einfach so, ohne etwas sinnvolles zu tun wie Arbeiten oder Lernen, nicht bei ihm bin. Dafür gibt es verschiedene Gründe.
  Zum einen befürchte ich immer, dass er trinken könnte, weil ich nicht da bin. Oder in meinen Sachen nach "Beweisen" für meine angebliche Untreue suchen. Er hat oft genug mein Handy gekapert und ich bin mir nicht sicher, ob er nicht vor diesem Blog oder meiner facebook-Seite zurückschrecken würde, die Passwörter sind ja gespeichert (wenn auch die Chronik immer gelöscht)... Ich will einfach nicht noch mehr Wut bei ihm provozieren, denn egal was ich mache, es wird in seinen Augen immer irgendwie falsch sein.
  Zum anderen ist da die Angst vor dem Essen zu Hause. Meine Familie ernährt sich relativ ungesund (in meiner Wahrnehmung), was wahrscheinlich nicht stimmt. Aber es gibt immer Reste von leckeren und fettigen Nudelgerichten, Saucen, Aufläufen, tausend Sorten Käse, Wurst oder Marmelade im Kühlschrank. Ganz zu Schweigen von dem Knabberzeug und der Schokolade, Nutella, Kekse, supergeile, hochkalorische Joghurts und Müslis, immer frisches Brot oder Baguette. Im Gefrierschrank Pizzen, Teigtaschen. Das macht mir einfach Angst.
  Wenn ich eine "Leckt mich doch alle"-Phase habe, reduziere ich "unsere" Vorräte um mindestens 30% pro Aufenthalt in der Wohnung. Es kam auch schon vor, dass ich extra dann in die Wohnung gefahren bin, wenn keiner da ist, um (weder vor T. noch vor meiner Familie) eine Fressparty zu veranstalten und dabei nicht pleite zu gehen. Dann schalte ich den Backofen und Fernseher an, haue mir Müsli und Nutella und Schokolade mit meinen geliebten Sitcoms rein und warte, dass ich mir Piccolinis (diese feinen kleinen Pizzen von Wagner), verfeinert mit Pesto, Parmesan und was das Haus so hergibt, backen kann. Danach wieder Süßes. Ein Pudding? Die geheimen Pralinen meines Stiefvaters? Dann Chips oder Salzbrezeln mit Frischkäse und oder Majo.
Typische Fressparty eben. Das Schlimme ist, dass ich danach immer noch Bock habe, mit T. oder meinem Vater fett Essen zu gehen. Frei nach dem Motto: "Jetzt bin ich eh schon voll und am Fressen, da kann ich mir gleich auch noch alle anderen Genüsse dieser Welt reinziehen. Ist jetzt eh alles egal".

Ich hasse das. So sehr.
Deswegen bin ich auch so wahnsinnig kontrolliert im Moment.
  Das Wochenende zu Hause ohne Fressanfall hat mir Mut gemacht. Ich konnte mich entspannen, weil ich wusste dass T. seinen Sohn als Übernachtungsgast beherbergt und ergo nüchtern ist.
Habe viel mit meiner Schwester und ihrem Freund auf dem Balkon gesessen und geraucht (also, meine Schwester natürlich nicht) und Schwachsinn geredet. South Park zitiert. Irgendwas. Es war angenehm, so als ob mir die Wohnung einen Friedensvertrag anbietet. Hey, Phoebe, es ist okay, ich dränge dich zu nichts, aber du darfst hier sein und dich erholen.
Das tat ich. Ohne groß zu essen zwar (etwa 250 kcal insgesamt), aber immerhin.

Das Abnehmen. Morgen sind es sieben Tage restriktives Essen und täglich Sport. Ich will es zwei Wochen durchziehen, mindestens.
  Und kein FA nach zwei Wochen, sondern kontrollierte Steigerung der Nahrungsaufnahme und Vervielfältigung der Lebensmittel, die ich mir zuführe. Ob das gelingen kann? Bisher hat es nie geklappt. Aber ich bin wieder relativ nahe dran an der 60, und 60 ist fast 55, und das ist fast mein Zwischenziel... Wenn ich jetzt aufgebe, war eine ganze Woche für den Arsch.
Phoebe, eine Woche! Zieh den Scheiß durch!
Okay. High five.

Freitag, 24. August 2012

Lebensrhytmus.

Seit zwei Tagen bin ich jeden morgen um acht im Fitness.
Verbrenne 400 kcal.
Frühstücke Joghurt mit Apfel und etwas Müsli. (gegen zehn)
Mache irgendwas anderes sinnvolles, Therapie, Arbeiten, Putzen, Lernen.
Nachmittags gibt es Obst oder Weight Watchers Suppe. (zwischen drei und vier)
Dann latsche ich durch die Gegend. Bücherei oder so.
Um sieben Uhr abends gibt es Salat mit fettreduziertem Hirtenkäse. (superempfehlenswert, keine Kohlenhydrate, dafür viel Eiweiß)
Mein Freund trinkt.
Dann machen wir Sex.
Er schläft ein, ich liege wach da und höre meinen Bauch laut knurren.

-- Minus 1,5 Kilo seit Dienstag.

Dienstag, 21. August 2012

Ultimate fail.

Cut cut cut.



Nachdem ich gestern schon geschnitten habe, dachte ich, kann heute gleich weitergehen.
Und wenn ich meinem knurrenden Magen nachgebe und Weißbrot mit Honig fresse, umso passender.

Ich will tot sein.

Kämpfe mich in die Bücherei zum Lernen. Treffe dort ehemalige Mitpatientin, die mir sagt ich sei so wunderschön "fraulich" geworden, "richtig schön weiblich".
  Leihe mir "Die Bulimie besiegen" von Janet Treasure aus, obwohl ich gar keine Bulimie habe.
Darin die typischen Tipps gegen FAs: Regelmäßig essen, Emotions- und Essprotokolleführen ect. Alles schon gemacht. Und sie schlidern viele erschreckende Beispiele von Frauen, die nach einer Magersucht zu Fressen anfangen und 38kg zunehmen, weil Kotzen laut der Autorin nichts am Gewicht ändert. Pf, ich wünschte ich könnte wenigstens Kotzen.
  Mein Freund ist zu traurig, um seine Steuererklärung zu machen. Um Sex zu machen. Um irgendwas zu machen. Heute Nacht ist er auf dem Boden eingeschlafen, ließ sich weder aufwecken noch auf's Bett schieben. Da habe ich erstmals bemerkt, wie dünn er ist. Hüftknochen. Brustkorb. Dabei ist er obenrum muskulös und breit... Also, würde mich nicht wundern wenn er eine dünnere Taille hat als ich. Hüfte sowieso. Gott, wie sehr ich mich ankotze.

Schon erwähnt dass ich tot sein will?

Was bringt mir der Laden hier? Ja, klar, ich probier's weiter. Aber wenn ich draufgehen sollte, wäre es kein Verlust und eigentlich ganz angenehm.







Montag, 20. August 2012

Neun mal zwölf.

Fasten war nicht. Zu heiß. Kreislauf... Bäh.

Kalorienbilanz:

Viel Kaffee mit bisschen Milch ~160 kcal
Weight Watchers Ravioli ~ 210 kcal
Salat im Restaurant von meinem Stiefvater ~ 90 kcal
= 460 kcal

Ganz gut für den Tag nach dem nächtlichen FA mit Butter-Honig-Toasts.

Ich habe mir eine Zielsetzung überlegt: bis zu meinem 20. Geburtstag Mitte Oktober will ich maximal 52kg wiegen. Das sind noch fast 9 Wochen für ca 12 kg. Das muss machbar sein.

Ich will es so sehr.

Außerdem werde ich ab morgen zum Lernen für's Fernstudium in die Bücherei gehen. Da gibt es keine Ablenkung und man darf nichts essen.
Und natürlich wieder ins Fitness... Habe mir die Women's Health gekauft, die motiviert immer ungemein.

Go!

Jetzt geht's los.
Heute kein Futter für Fetti.

-- Ich hasse es, dass er trinkt.

Sonntag, 19. August 2012

Nicole Kidman.

Es muss verdammt noch mal endlich weitergehen!
Kann doch nicht sein, dass ich auf der Arbeit Nutella fresse!
Kann doch nicht sein, dass ich mit T. beim Freilichtkino (Eyes Wide Shut) bin und einen ehemaligen Arbeitskollegen von ihm treffe und ich mich die ganze Zeit schämen muss, ja, ich bin die neue Freundin (neu, haha), die fette, untrainierte Sau.
T.: "Man muss echt den Hut ziehen vor Nicole Kidman, da war sie doch bestimmt schon dreißig! Die geht garantiert ins Fitnesstudio. Ihre Titten sind ein bisschen zu klein, aber sonst... Wow." Er mustert mich. "Ja, ein hübsches Gesicht habt ihr beide. Und du hast immerhin größere Brüste. Aber du könntest mal wieder Sport machen, Mauselbär."
Wütender Blick von mir.
"Ja, Y. würde jetzt sagen, ja, die hat auch nen Personaltrainer!" Y. ist seine Exfrau. Fette Sau.
Wobei, wenn ich so weiter mache habe ich sie vom BMI her bald eingeholt. Und sie ist wenigstens klein.



Was gibt es schlimmeres, als groß und weiblich kräftig fett zu sein?! Nicole weiß das. Ich sollte mir ein Beispiel an ihr nehmen. Sollte? MUSS.

Wünschte ich wäre kleiner.
Ich bewundere sie, überall. Verschlinge sie mit den Augen. Diese zarten, kleinen, jungen Frauen. Mit Mireille Matthieu Haarschnitt. Mit süßen Kleidchen und Stirnbändern.
Es gibt Dinge, die man ändern kann und Dinge die gegeben sind.
Ich werde nie klein und zierlich sein, aber ich kann groß und dünn sein. Ich kann ein Model sein. Ich muss nur den Arsch zusammenkneifen und bei 38° ins Fitness gehen. Jeden Tag. Nicht so viel fressen.
Ich kann es doch. Ich konnte es doch...

Freitag, 17. August 2012

Hass-Update.

Arbeite seit zwei Tagen in dem Intellektuellen-Café und verdiene ganz ordentlich. Komlimente gibt's auch, von schmierigen Mathelehrern, schwulen Designstudenten und kräuterzüchtenden Buchladeninhabern.

Alles läuft ganz gut.

Und heute Abend: SIE -
Eine bildhübsche Äthiopierin (hat meine "Schichtleiterin" gesagt), größer als ich, maximal 47 kg, pinkes weites Jerseykleidchen mit weitem Ausschnitt und ärmellos, dazu alte Lederboots mit Schnallen. Die Haare streng geknotet. Ca 20 Jahre alt. Wahnsinnig schlanke, lange Arme und Beine.

Und gegenüber: ICH -
Eine durchschnittliche Deutsche (gähn), 175cm groß, mindestens 64 kg, schwarzes Shirt mit Spitze (Gr S) und dunkelblaue Jeansshorts (Gr 38), dazu Arbeitsturnschuhe von Geox. Ca 20 Jahre alt. Wahnsinnig undefinierte, schwabbelnde, lange Arme und Beine.

Was bestellt sie? Einen Salat. 
Brot dazu? Nein, danke
Ein bisschen Kräuterquark auf den Rand? Nee, passt schon. 
Hier, Essig und Öl. Das Öl brauche ich gar nicht.

Wie hochgradig peinlich für mich. Ich sehe ein Spiegelbild meines früheren Selbst, aber mein Spiegelbild erkennt mich nicht.
Ihre Kiefer mahlen Salat, während ich Bier zapfe und Ziegenkäse mit Nusspesto überbacke. Ich schwitze zwischen Spülmaschine und Herd, mein Make-up zerläuft, sie friert und wirft sich eine viel zu große College-Jacke über die knochigen Schultern.

Ich hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse hasse mich.

Dienstag, 14. August 2012

Therapiekäse.

Alles sehr trist und öde. Viel zu warm dieser Sommer.
Ich hasse den Sommer, schon mal erwähnt?
Bin voll, leer, gefrustet und demotiviert zugleich.
Was ist das für ein Leben?

Meine Therapeutin vor ein paar Stunden: "Verstehe. Was wäre denn geheilt?" 
Ich: "Geheilt würde bedeuten, mich zu akzeptieren. Nicht unbedingt zu mögen, aber zu akzeptieren und Vertrauen zuzulassen, in mich und vor allem in andere. Loslassen zu können, und sei es nur ein wenig."
"Und das wollen Sie nicht?"
"Nein. Das ist doch alles, was ich habe."
Sie, verärgert: "Aber wenn Sie keine Heilung wollen, warum machen Sie dann überhaupt noch Therapie?"
Ich, zickig: "Tja. Das ist der Grund, warum ich sage, dass es keinen Sinn mehr macht."
"Was wollen Sie denn dann? Anstelle einer Heilung?"
"Wieder dünn sein. Ansonsten wäre es mir ganz Recht, einfach eines Morgens nicht mehr aufzuwachen."
"Sie haben überhaupt keine Pläne mehr. Nichts, was Sie hält. Niemanden, dem Sie vertrauen. Sie sind so einsam und leer, dass Sie zum Essen greifen, um diese Leere zu füllen."
Ich, spöttisch: "Aha. Also wenn ich mich nicht mehr einsam fühle brauche ich nicht mehr zu essen? Komisch, als ich die letzten Male untergewichtig war, war ich auch ziemlich einsam."
"Sie vertrauen mir nicht. Nicht mehr."
"Und Sie versuchen mit therapeutischen Schemata gegen meine Selbstabwertung zu argumentieren. Meinen Sie ich durchschaue das nicht? Warum sollten Sie wohlwollend sein? Sie wissen doch gar nicht wie scheiße ich bin. Sie kennen mich gar nicht."
Sie: "Wo sind Sie denn scheiße?"
Ich, in entspanntem Tonfall: "Ich bin undiszipliniert, ziellos, egozentrisch, überheblich. Arrogant. Ich bin dümmer als Sie denken. Ich habe noch nichts erreicht. Ich kann nicht auf Menschen eingehen, bin zerstreut und wehleidig. T. hatte Recht als er gesagt hat, ich würde mir viel mehr rausnehmen als es mir zustünde - ich bin fett und hässlich und meine Meinung zählt einen Scheißdreck. Ich tue Menschen weh, bin rücksichts- und emotionslos. Ekelhaft aufdringlich und anbiedernd. Faul. Und noch viel mehr. Reicht das?"
"Würden Sie es zulassen, diese Mauer ein bisschen einzureissen? Damit wir schauen können, warum Sie sich so heftig hassen?"
"Davor habe ich Angst."
"Dann reden wir über diese Angst."

...

Sonntag, 12. August 2012

Pulp and stuff.

Die letzten Tage waren ein hin und her zwischen Fressen und Ekel vor meinem fetten Bauch, meinen schwabbeliger werdenden Beinen und meinen starken Gefühlen für T.
Insofern war nicht alles scheiße. Gestern abend haben wir The Dark Knight Rises gesehen und uns fast wie ein ganz normales Pärchen verhalten.

Jetzt läuft ein Pulp-Konzert und wir putzen. Wollen gleich frühstücken. Ich bin im Moment süchtig nach Zini-Minis. Also diesen wahnsinnig süßen Zimtkissen. Und nach Schokolade. Chili-Burgern.
Kein Plan was los ist, ich bin kreutzunglücklich und könnte den ganzen Tag pennen.

Aber ab morgen wird alles anders. Mal wieder.

Ich werde zum allerersten mal bei einer Challenge mitmachen. Mhm.




Mittwoch, 8. August 2012

Shoot me please.



21:30, Offenbach, "meine" Straße
Phoebe, die fette Sau
Schatten meiner Beine in unserer Einfahrt


Mir geht es beschissen. Ich will kotzen können. Ich will dass ihr mir den Magen auspumpt.
In diesen Momenten wäre es immer praktikabel, eine Packung Antidepressiva zu essen und dann mit dem Taxi in die Notaufnahme zu fahren. Irgendwann werde ich das auch tun.
War bei meiner Familie in der leeren Wohnung, Blumen gießen. Dort gefunden und gefressen: an die 2500 kcal.
Dann natürlich noch die Schokoladenberge und Croissants heute morgen... Und die Packung Waffeln auf dem Rückweg aus der Stadt (auf dem ich auch die obigen Bilder geknipst habe. Ohne jeden Anlass. Nur so).
Butter. Pizzen. Pralinen. Ein bisschen Schnaps. Müsli mit Joghurt und Sahne. Zuckerpanierte Berliner. Donuts. Döner.
Magenperforation? Nein, ich stopfe weiter.
Ich schneide apathisch an meinem Oberarm rum. Habe je 6cm an Umfang zugenommen an Taille und Hüfte. Gewicht will ich gar nicht wissen.
Ich will sterben. Ich will platzen. Ich will nicht mehr fressen müssen. Erschieß mich, bitte.

 Bang bang - you shot me down. Bang bang - I hit the ground.

Dienstag, 7. August 2012

Refeed Hermann Hesse.

Ich weiß nicht, ob ich überhaupt lieben kann. Ich kann begehren und kann mich in andern Menschen suchen, nach Echo aushorchen, nach einem Spiegel verlangen, und alles das kann wie Liebe aussehen.
- Hermann Hesse, Klingsors letzter Sommer



Ich sitze bei meiner Therapeutin, zum ersten Mal wieder seit Monaten.
Draußen gießt es in Strömen. Sie lässt das gemütliche, warme Licht auf dem Fensterbrett ausgeschaltet und betrachtet mich. Abschätzig? Wohlwollend?
Ich trage eine fliederfarbene Bluse und einen kurzen schwarzen Rock, blickdichte schwarze Strumpfhose. Ich sehe, dass ich abgenommen habe, und ich weiß dass sie es auch sieht.
"Wofür müssen Sie sich quälen?"
"Dafür, dass ich böse bin. Ich verletze andere Menschen. Ich bereite ihnen Kummer und stürze sie in Krisen."
"Sie meinen Ihren Freund und Ihre Mutter. Haben Sie schon einmal gedacht, dass diese Menschen Kummer haben weil Sie so streng mit sich sind? Weil Sie hungern und Essattacken haben und provozieren und in einer Manie alles zerschlagen?"
Ja, habe ich. Ja, weiß ich. Ich weiß auch, dass ich nicht einfach sagen kann: "Okay, dann behandeln Sie bitte mein gestörtes Essverhalten, meine Destruktivität und alles andere an mir was meinem Umfeld auf den Sack geht. Aber was ich beibehalten möchte, ist mein Selbsthass, meine Motivation, bis zur Unkenntlichkeit abzunehmen und mein Minderwertigkeits und Schuldgefühl!"
Das sage ich ihr. Sie antwortet, ich habe vollkommen Recht, entweder ich will gesund werden oder nicht. Ein bisschen psycho gibt es nicht.

Ich sitze mit T. auf dem Bett und rauche. Vorsichtig taste ich mich vor. Erzähle ihm von der Therapie. Sage, dass ich heute (also gestern) Abend etwas Kleines essen möchte.
"Das solltest du wirklich. Sonst kannst du bald wieder in eine Klinik gehen. Ich meine das ernst. Nimm meinetwegen noch ein bisschen ab, wenn du durch normale Ernährung jetzt zunächst wieder zulegst, aber probiere es doch mal nur durch Sport! Du machst doch so viel Sport. Du hast deinen Körper doch noch nie gesehen, wie er definiert ist mit sagen wir 57 Kilo und Training. Vielleicht gefällt dir das ja dann. Bitte, versuche es jetzt."
Ich bin mir sicher dass mir mein Körper dann nicht gefallen wird, aber das behalte ich für mich.
Er redet weiter: "Und deine Therapeutin hat Recht, was mich angeht ist es nur so, dass ich es irgendwann einfach leid bin, mit dir über dein Gewicht und dein Essen zu reden. Du hörst sowieso nicht zu. Das ist wahrscheinlich wie bei mir mit dem Saufen. Du glaubst mir kein Wort und bist müde, darüber zu philosophieren."
Wie wahr.

Wir gehen also in einen Supermarkt, weil T. möchte dass ich mir etwas Süßes zum Abendbrot kaufe und ich Angst habe, alleine einkaufen zu gehen.
Ich entscheide mich für einen kleinen Milka-Riegel, einen Salat und etwas Fetakäse. T. ist sehr zufireden.
Ich gehe zum Training, schaffe kaum alle Übungen, weil ich so unterzuckert bin dass ich kurz vor der Ohnmacht stehe.
Auf dem Heimweg vom Fitness regnet es wieder. Mein Gehirn blinkt auf Warnleuchte. Schokolade! Blink! Fett! Blink!
Ich erstehe bei unserer kleinen marrokkanischen Bäckerei ein winziges Vollkornbrötchen, das steinhart ist und fast nur aus Körnern und Kleien besteht. Das und der Salat...

Ende der Geschichte: Der Milka-Riegel nach dem Salat löste eine Lawine aus. Ich rannte nochmal raus, immer noch in Sportklamotten, und kaufte Berge von Süßigkeiten, Donuts ect. Und den neuen SPIEGEL mit Hermann Hesse auf dem Titel. Beides verleibte ich mir dann innerhalb der nächsten Viertelstunde ein. Plus ein widerliches Reisrisotto mit dem restlichen Fetakäse. Ich hätte fast (!) gekotzt. Schade dass es nicht geht.

Heute morgen nicht gewogen. Ekelhaftes Sodbrennen. Las den SPIEGEL zuende und befand, dass es jetzt eh egal wäre. Wie töricht. Hanutas, Duplos, Schokocroissant, Müsli.
Alles ekelhaft.

Nennen wir es "Refeed":
Wie sehr ich mich hasse.
Wie sehr ich die Kunst liebe.
Wie sehr ich mich danach sehne, gut zu sein.
Wie sehr mich ein schönes Wort berühren kann.
Wie sehr ich suche --

Montag, 6. August 2012

Zwischenruf.

Immer noch 59,2.
Scheiße.
Vielleicht sind die Shakes doch zu kalorienreich. Ich werde auf einen pro Tag reduzieren.
Gefrühstückt 15g Müsli mit Buttermilch, ein bisschen Apfel.
Versuche jetzt gleich sowohl meinen Arme/Brust-Trainingsplan als auch den Cardio-Plan zu erfüllen. Hoffentlich bringt das was.
Mich frustriert es, dass es so langsam runtergeht. Esse ich schon zu wenig? Oder noch zu viel?
Sollte ich mich außerhalb des Fitnesstudios mehr bewegen?

-- Fuck, mir fällt ein dass ich zur Therapie muss heute.
Also gleich. Ich glaube um 12. Verdammt, dann gehe ich halt später zum Sport...

In meinen Träumen bin ich wieder dünn. Das ist echt faszinierend. Und habe wieder schöne, längere Haare.
Meine Haarlänge ist im Moment nämlich wirklich unästhetisch. Im Nacken relativ lang (8cm oder so), am Hinterkopf auch und vorne ein blöder rauswachsender Pony. Stecke sie IMMER hoch, dann sieht es nicht so bescheuert aus.

Essensphilosophie.

Ich habe einen merkwürdigen Gedanken.
Wie schön es wäre, wieder in die Klinik nach Bad Bodenteich zu kommen. Mit weniger als 40 Kilo.
Ganz behutsam aufgepäppelt zu werden.
Jeden Tag Schokoriegel essen zu dürfen, eine Stunde zu brauchen um langsam und vorsichtig Müsli mit Joghurt, Vollfettquark (lecker!) und Marmelade und ein knuspriges Käsebrötchen zu essen...
Auf dem Zimmer sitzen zu müssen und zu stricken. Langsam zuzunehmen und das Gewicht von 49 Kilo dieses Mal zu halten. Es genießen, jeden Tag 2000 kcal essen zu dürfen. Nach Hamburg zu fahren. Auszusehen wie ein Model, wieder ein Model zu sein. Leckerer Choclatemocha von Starbucks? Klar, ich kann schließlich Zwischenmahlzeiten austauchen. Dafür lasse ich eine Birne und 10g Butter beim Abendbrot weg.
  Ja, zum Mittag gab es Gemüsepizza mit duftendem Hefeteig. Und ich musste sie essen, ich durfte sie essen!
Ich weiß, damals war es ein Kampf. Mir ging es scheiße und ich habe mit jedem Bissen gekämpft.
Ich war so dünn und konnte es nicht sehen.
Heute wüsste ich diese Situation zu schätzen...
Es wäre wirklich schön. Bin ich krank? Abnehmen, um wieder ein bisschen zunehmen zu dürfen?
Doch genau das ist es. Wieder den Gedanken zu haben (oder sich einreden zu lassen), man sei zu krank und MÜSSE zunehmen.

  Das zweite Mal, dass ich in eine Klinik gegangen bin, ging das mit den Essanfällen los. 20 Kilo in 8 Wochen. DAS war nicht so toll. Das war ganz und gar nicht toll.
Ich fraß den ganzen Tag. Morgegns Müsli und Brötchen, dann direkt zum Süßigkeitenautomaten.
Ein paar Schokoriegel. Mittagessen. Die Nachtische von mehreren Mitpatienten ("Phoebe, wie schön dass du so einen Appetit hast. Du musst zunehmen, hier, nimm noch meinen Pudding") Ein halbes Glas Nutella zum Nachnachtisch. Nachmittags ging es weiter, Nutellabrötchen, Joghurts, Schokoriegel. Abendbrot, zwei Käsebrötchen, Müsli, Kakao, danach ein paar Tafeln Schokolade. Chips im Aufenthaltsraum. M&Ms. Käsestangen.
Ich habe die Kühlschrankfächer von Mitpatienten nachts abgegrast und am nächsten Morgen ein paar Euro darin hinterlassen. Scham hoch unendlich.
Ich konnte nicht anders. Ich war so unglücklich und so ekelhaft verfressen...

 Ich weiß, die Wahrheit muss irgendwo dazwischen liegen.
Nicht zu sehr kämpfen, aber genießen und achtsam essen. Nicht stopfen. Ich glaube nicht, dass ich das kann.
  Entweder alles oder nichts.
So wie heute. Ein bisschen Spinat habe ich gegessen (mit nix) , und die zwei Shakes. Die trinke ich auch nur, um meinen Stoffwechsel im Gang zu halten, meinen Kreislauf und mein Herz (habe da seit dem Untergewicht immer ein bisschen Probleme gehabt) und meine teuer erkämpften Muskeln zu schützen. Das sind etwa 200-400 kcal am Tag, je nachdem wie ich den Shake zubereite. Also ob mit Milch, Buttermilch, Wasser, Quark.
Viel weniger wäre dumm. Ich will ja wieder essen. Nur eben noch nicht, solange ich noch so fett bin.
Kann an Bäckereien vorbeigehen, an Pizzerien ohne nur den Gedanken daran zu haben. Zu essen.
Habe mich T. heute zum ersten Mal seit dem Weltuntergang komplett nackt gezeigt. Er war fasziniert, wie schnell ich abgenommen habe. Er findet mich sehr dünn. Haha. Sehr witzig.

Freue mich jedenfalls auf NAVY heute Abend. Neue Folge. Und er wird mir dabei umso mehr fehlen, er, der mich so ganz anders wahrnimmt als ich es selbst tue.
Ich habe ihm heute gesagt, dass ich ihn liebe.
T.:"Ich dich auch, Haselmaus. Ich dich auch."


Sonntag, 5. August 2012

Tango tanzen.

59,2

Und schon 300 kcal im Fitnesstudio verbrannt.
Heute entspannter Tag mit T. Vielleicht schauen wir "Der letzte Tango von Paris"...


Marlon Brando als alter Knacker verführt junge unbedarfte Dame. Das sind wir!

Er hat mich heute morgen gefragt, ob ich noch etwas anderes machen würde als hungern, Fitness und lernen.
Ich: "Ja. Fernsehen. Lesen. Nackt in der Wohnung herumlaufen, wenn ich alleine bin. Sonst noch was?"
"Man müsste dich den ganzen Tag ohrfeigen", küsst mich, "Du könntest aber schon ein bisschen für Ordnung sorgen hier."
Ja. Ja. Er hat ja Recht. Überall Tabak auf dem Boden und Zeitungen. Cremes. Halbleere Wasserflaschen.
Lernhefte. Kreatives Chaos eben.

Tiefflieger.

59,6

Ich nehme zu viel Raum.
Ich könnte den ganzen Tag schlafen.
Stattdessen hampele ich auf dem Crosstrainer wie ein Aufziehpüppchen mit fetten Beinen.
Einfach nur leicht sein. Im Traum bin ich es wieder...

Wohin fliegen wir, Sir?

Samstag, 4. August 2012

Schweinehund, T. und ich.


Eben gerade wog ich wieder 60,5. Das kotzt mich an.
Eigentlich müsste ich jetzt nochmal Sport machen gehen, aber ich bin so krass müde. Eben schon beim lernen eingeschlafen und dann für zwei Stunden!
Ich muss.
Ich bin müde! Ich esse auch nichts mehr heute!
Beweg deinen Arsch. Los.
Will nicht. Will schlafen.
Dann wirst du morgen halt wieder zugenommen haben. Du siehst doch, was auf der Waage steht.
Ja verdammt. Trotzdem. Ich bin viel zu unterzuckert als dass ich jetzt gescheit trainieren könnte.
Auf jetzt. Keine Diskussion.

Ich rufe T. an ----  er ist so wundervoll.
Er sagt, dass ich eine Ruhepause brauche, dass mein Körper das braucht. Er sagt, wenn er nächste Woche entlassen wird will er einen Vertrag mit mir schließen - ich soll essen und er rührt keinen Tropfen Alk mehr an. Ich sage, ja, aber da muss erst noch einiges runter.
Wir spielen wieder Basar. Er sagt 57, maximal 55. Bei 48 streikt er.
Aber bin ich verpflichtet, ihm mein Gewicht zu nennen?
Während des Telefonates habe ich mich noch ein paar Mal gewogen. Je nachdem, wie ich meine Füße platziere, steht da 59,2, 58,8, 60,4. Aha. Und das heißt jetzt?
Scheißteil.
Habe mir eben ihm zuliebe einen halben Shake gemacht mit Buttermilch und Magerquark (~90 kcal).
Versuche jetzt weiter zu pennen.



Ich mit ca 40 Kilo im selbstgenähten T-Shirt






Freitag, 3. August 2012

Hirnmuskeln.

Meine Stimmung schwankt wie eine Nusschale auf dem Meer. Ich hänge an der Walnussreling, bin vollkommen durchnässt. Schwere See, schwere See, mein Herz.


59,7.
Neuer Trainingsplan: 3 Einheiten à ca 60min, die erste umfasst Beine, Rücken und Bauch; die zweite Brust, Arme und Bauch und die dritte nur Cardio.
Mein Trainer hat gesagt, zur Gewichtsreduktion sollte ich etwa 3x die Woche Cardio und 2x die Kraftübungen absolvieren, da ich ja ohnehin 5x die Woche komme.
Neue Erkenntnis aus dem Coaching: Im Anschluss an das Krafttraining sollte man nochmal eine Viertelstunde laufen, da der Körper die Glycogen(Zucker-)speicher bei der reinen Muskelarbeit leert und danach, beim laufen, ordentlich Fett verbrennt. 
Ist bestimmt auch nützlich für "normale" Workouts, wenn man danach eine Runde joggt...

T. und ich liegen auf dem Bett. Er: "Wieso willst du überhaupt noch abnehmen? Deine Hüftknochen siehst du, dein Körper fühlt sich fest und straff an, du hast einen supersüßen Minibäuchleinansatz. So, wie eine Frau sein sollte" Ich: "Das ist Haut, und darunter ist Fett. Das muss weg. Maximal 50kg, okay?" "Hm. Wir werden sehen. Aber sei nicht so verbissen, ja? Du musst nicht jeden Tag trainieren." "Doch." 
Wenn er wüsste, dass ich kaum esse...
Zwei Shakes am Tag, eine Minimahlzeit. Heute war das ein bisschen kleingeschnittener Apfel, 20g Müsli (ohne Rosinen), mit Buttermilch und 0,1% Milch. Sollte bis drei Uhr reichen. 

Meine Therapeutin hat sich gestern gemeldet und mir einen Termin für Montag gegeben.
Will ich das überhaupt noch? Ich zweifele, ob die Analyse mir überhaupt etwas bringt.
Analytisch bin ich selbst.
Und ich will nicht, dass sie mir ins Abnehmen reinpfuscht.


Donnerstag, 2. August 2012

Fuck.

Wie kann ich bitteschön von gestern auf heute 600g zugenommen haben?

Okay, bis aufs Fitnessstudio und den Marsch zur Psychiatrie habe ich mich nicht gerade viel bewegt - aber ich habe auch weniger gegessen als am Vortag!
In meiner Verzweiflung habe ich erstmal eine geraucht (war seit 7 Tagen abstinent mit Nikotinpflaster). Dann was getrunken. Wieder auf die Waage. Immer noch das selbe Gewicht. Kann das sein? Wasser wiegt doch auch!
Dann dachte ich, okay, gute Gelegenheit (bei Kippe No° 2) endlich Mal diese Körperfettbestimmungsfunktion auf der neuen Waage auszuprobieren.
Mein Körperfettanteil liegt bei 19 % (zum Vergleich: bei der letzten BIA-Messung vor zweieinhalb Monaten in der Klinik waren es noch 30 % bei einem Gewicht von 64,5 kg und nur Fressen nonstop).
Meine Muskelmasse beträgt 38 %. Laut Statistik in der Gebracusanleitung ist das im oberen Normbereich für Menschen, die Sport betreiben. Da dürfte sich also auch was getan haben.
Meine Ratio siegt. Glaube ich.
Ich MUSS einfach an Muskelmasse zugenommen haben. Anders kann es nicht sein. Wassereinlagerunegn? Vielleicht. Aber Fett habe ich nicht zugenommen. Ich habe ja gar kein Fett gegessen gestern! Und keine Kohlenhydrate.
Also, man kann unschwer erkennen, ich rede es mir zurecht. Fakt ist: Ich bin wieder knapp über 60kg.
Fuck. Fuck. Fuck.
Und ich hatte mir für heute fest vorgenommen (und auch eingehalten), ein wenig Müsli zu frühstücken. Damit ich mehr Energie habe für den Tag und der Schwindel besser wird.
38g Müsli mit 80ml 0,1er Milch.
Eigentlich müsste ich, um die ganzen Kohlenhydrate zu verbernnen, jetzt mindestens eine Stunde Cardio machen. Doof: habe heute Nachmittag sowieso einen Termin im Fitnesstudio um den neuen Trainingsplan zu erstellen.
Da werde ich dann auch eine BIA-Messung erfahren und muss dann mit meinem Trainer klären, dass ich abnehmen will, mindestens 10 Kilo. Das gab letztes Mal schon Stress, von wegen "Hey, du bist doch eh schon superschlank, ich kann das nicht verantworten dass du noch weiter abnimmst, das sieht doch dann nicht mehr schön aus, außerdem wirst du doch an Muskeln zunehmen blablabla."
The classic.
Da habe ich vielleicht 58 gewogen oder so. Ich habe ihm dann gesteckt, dass ich mit maximal 50 Klio wieder modeln könnte und dass das sehr wichtig für mich sei. Dass mir das gut getan hätte, psychisch. Dass mein Gewicht in den letzten fast drei Jahren sowieso immer niedriger als 50 gewesen ist. Dass ich dann keine dicken Muskeln (und Oberschenkel) gebrauchen kann sondern lange, schmale Gliedmaßen. Ect.
"Musst du wissen, echt, aber ich habe dabei Bauchschmerzen. Ich kann dir einen Plan machen, bei dem du durchtrainiert und fit wirst, aber abnehmen... Hm"
Dieser Idiot. Naja, mal sehen was er später meint. Jedenfalls wäre es eigentlich einfacher, dann heute Nachmittag 'ne Stunde auf dem Stepper zu verbringen als jetzt. Andererseits...
Das Scheiß Müsli. Die Scheiß Rosinen. Wenn ich morgen nicht weniger wiege, drehe ich am Rad.



EDIT: Mal wieder vermessen. Taille 61 cm, Po (an der fettesten Stelle) 92cm.

Mittwoch, 1. August 2012

Great shit.

Mein Kopf rumpelt und ich habe einen Sixpack. Wenn ich ihn anspanne.
Rumpelpumpel.
Ich habe Hunger und ignoriere ihn erfolgreich.
Zwei Shakes und ein Eiweißomlett, das so ekelhaft war wie nur was. Fast nur nach Pfeffer geschmeckt. Früher waren meine Eiweißomlettes besser.
...

Ich denke viel an Essen, an Schokocroissants, an Hackfleischauflauf, an gezuckerte Cornflakes. Sahne. Knackiges Brötchen mit Butter und Salz.
Aber jetzt, da ich endlich wieder einen Sixpack habe und die Chicks im Fitnesstudio mich neidisch ansehen?
Wie könnte ich jetzt aufhören? Ich bin zwar immer noch viel zu fett, aber alle Männer schauen mir nach. Das bestärkt. Ich bin auf dem richtigen Weg.

Rumpel. Rumpel. Meine Finger zittern.

Emily recovered.

59,7.


Heute nur 45min Walking, zwei Shakes und ein Salat (~470 kcal).
Anstrengender (Jugendamt, Familie, Wohnung umräumen ect), aber schöner (ein unvergesslich zärtlicher und langer Kuss von T.) Tag ausgenommen meines schlechtes Gefühls bezüglich meines Körpers (Fett! Hässlich! Stirb!).
Ich habe meine Lieblingsdichterin wiederentdeckt:



Pain has an element of blank;
It cannot recollect
When it began, or if there were
A day when it was not.

It has no future but itself,
Its infinite realms contain
Its past, enlightened to perceive
New periods of pain. 
 
 (Emily Dickinson)