Montag, 18. Februar 2013

Masterplan.

Es ist gar nicht so sehr das „dünn“-sein, das mich reizt.
Ganz im Gegenteil, es ist nervenaufreibend, von jedem angesprochen zu werden auf den vermeintlich eklatanten Gewichtsverlust; die sorgenvollen Blicke, die wütenden Äußerungen ertragen zu müssen und vor allem das schlechte Gewissen denen gegenüber, die ich liebe und denen offenbar viel an meinem Gesundheitszustand liegt.
Nicht, dass es mir persönlich nicht gefällt, dünner zu sein – ich finde es fabelhaft. Das Wahnsinnsgefühl, beim Gehen nicht die Oberschenkel aneinander reiben zu spüren, der Stolz, in Jeans und T-Shirt gut auszusehen ohne den Bauch einziehen und die Beine mit langen Cardigans verhüllen zu müssen. Es macht mir sogar Spaß, mich absichtlich „dicker“ wirken zu lassen indem ich unvorteilhafte Sachen trage.
Der große Reiz ist allerdings das Hungern selbst. Leer zu sein, Schwindel und geschärfte Wahrnehmung, sich zu kasteien.
Ich weiß, wer das liest mag denken „Was will sie eigentlich, sie hungert jetzt gerade mal zwei Wochen“, aber ich habe extrem viel abgenommen in der Zeit, viel mehr als damals, wahrscheinlich weil ich meinen Körper jetzt besser kenne.
Ich weiß, wer das liest mag wütend werden (und ich kann es keinem Leser verdenken) dass ich mich freiwillig in diese Hölle zurückbegebe.
Irgendwo weiß ich auch, dass es idiotischer Scheißmist ist, was ich mache. Aber hält mich das davon ab? Nein.
Mein Plan sieht wie folgend aus: Noch ein paar Kilos verlieren, bis ich bei 50 kg bin, und dann langsam wieder mehr essen, sodass mein Stoffwechsel sich umstellen kann (momentan ist er auf maximal 300 kcal am Tag geeicht, was ich zwar regelmäßig unter größter Mühe für einen Tag auf 500 steigere, um ihm „Anreize“ zu geben). Dann würde ich ein bisschen zunehmen, sagen wir bis 52/53 kg, und dieses Gewicht dann halten. Und das möchte ich wirklich!
Natürlich finde ich mich „schöner“ mit weit unter 45 kg, aber wenn ich etwas gelernt habe in den vergangenen Jahren dann ist es das: Was ich schön finde, interessiert eh kein Schwein und treibt mein Umfeld in den Wahnsinn. Was ich vermeiden möchte, wegen mir hat meine Familie (und hat T.) schon genug gelitten.
Aber so ein hübscher BMI von 17,2; damit könnte ich mich abfinden. Ich würde vorsichtig und kontrolliert gesunde und auch ungesunde Dinge essen, etwa 1200-1400 kcal am Tag (also etwas weniger als den Grundumsatz, aber dafür viel Fett-Kalorien wie Butter, Öl und Schokolade) und wäre dünn, aber nicht mager.
Ich wäre (und bin es jetzt schon) um einiges selbstbewusster im Auftreten. Mein Gesicht ist zierlicher und damit erträglicher. Meine Größe ist nicht so schwer zu ertragen, wenn ich dünn bin.

All das ist krank, aber realistisch zu erreichen und gibt mir Kraft für die alltäglichen Quälereien.

6 Kommentare:

  1. du sprichst mir aus der seele, meine güte, wie schön.
    <3

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  2. Ich mag dir jetzt den Spaß nicht verderben, denn es ist wirklich schön so einen positiven Post von dir zu lesen, du scheinst glücklicher und unbeschwerter zu sein. Aber glaubst du, dass du wirklich aufhören kannst, wenn du die 50 erreicht hast? Meinst du du kannst dem Reiz noch ein bis zwei, drei, vier, ... Kilos mehr abzunehmen widerstehen? Ich hoffe es sehr für dich, denn es hört sich nach einem wirklich guten Masterplan an :)
    Ich finde es gut, dass du versuchst die Sache so anzugehen und ich glaube auch an dich, ich denke du kannst das schaffen meine Liebe!

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  3. Ich bewundere dich ziemlich... ._.

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  4. "Der große Reiz ist allerdings das Hungern selbst." - Leider wahr.
    Ansonsten kann ich Anny nur recht geben; aber du schaffst das schon ;)

    Ähm nein! :D Das ist wirklich super peinlich...in einem Moment reg ich mich noch über die Kalorienzahl und den ganzen 2 Haselnüssen pro Portion auf(!!! ganze zwei verdammte Haselnüsse...und dann darf man das noch Haselnusscreme nennen????) und im nächsten Moment schieb ich mir nen dicken fetten Löffel in den Mund -.- Vllt ein anderes ;)



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  5. Ich hoffe so sehr dass du es schaffst aufzuhören und ein relativ gesundes Gewicht zu halten :/
    Liebsten Danke für deinen lieben Kommentar :)


    liebste Grüße,
    Sue.

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  6. Ich denke, der Abschnitt mit ihm ist fast schon vorbei. In einigen Monaten bin ich raus aus dieser Stadt und er irgendwo auf einem Sportinternat in Amerika oder irgendwo anders. Aber es geht mir um meine generelle Einstellung. Einmal in dieser Beziehung drin, wird es immer schwerer, das alles abzuschütteln. Ich denke, man stumpft ab, wenn man sich einmal an einen solchen Mann gewöhnt hat, oder nicht?
    Tut mir leid, das so direkt sagen zu müssen, aber wenn ich in letzter Zeit deine Posts lese, wird mir schlecht..

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