Sonntag, 24. Februar 2013

Titellos.

Getrieben und hektisch. Ich räume auf, lerne wie bekloppt, mache Gymnastik, hungere, renne mit meiner Schwester durch Frankfurt (ohne etwas zu kaufen), durchkämme Jobbörsen, schmeiße Dinge weg, putze, verbanne den Fernseher aus meinem Leben. Führe lange Gespräche mit meiner Mutter, meiner Schwester, versuche "nützlich" zu sein, gehe Einkaufen, erstelle lange Wunschlisten auf Amazon. Mein Handy ignoriere ich, es liegt irgendwo versteckt in meinem Zimmer.

Um nicht zu spüren, wie sehr ER fehlt.
Um nicht seine Stimme hören zu müssen.
Um nicht seine SMS lesen zu müssen (warum habe ich es getan?) - Ich bring mich um.

Aber du hast mich doch rausgeschmissen!

Am ersten Tag nur Tränen, Krämpfe, Angst.
Gestern Familienausflug zu Opa, Kreutzworträtsel, Gedichjtinterpretationen, Sehnsucht.
Heute nur Leere und Trauer, die ich mit Aktionismus zu übertünchen versuche.
Die ganze Zeit: Selbsthass, Scham, Vorwürfe. Und eine wundervolle, viel zu wundervolle Familie.


1 Kommentar:

  1. Das kam überraschend und ich kann gut nachfühlen, wie gelähmt, verzweifelt und fertig du nun sein musst. Ich schicke dir viel Kraft, es durchzuhalten und mit deinem Leben in der Hinsicht weiterzukommen. Vielleicht hilft es ja, sich ganz oft vor Augen zu führen, welche positiven Effekte die Trennung hat und wie sehr die schlechten Seiten die guten der Beziehung überwogen haben.
    Wenn du Zeit/Nerven dazu hast, würde mich sehr interessieren, wie/aus welchen Grund du diesen Schritt geschafft hast.

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