Sonntag, 16. Juni 2013

Wasser bei die Fische.

Es ist ja nicht so als hätten sie nicht Recht behalten. Discounter-Cookies kauend verschwinde ich leicht bekleidet in den Tiefen der Bettengrotte, die Füße klammern sich an Metallstäbe und Zipfel von IKEA-Bettwäsche. Wenn ich die letzten Tropfen Wasser trinke, schraubt sich immer diese Kamel-Karawanen-Assoziation in meine Gedanken, Wüste, Weite, quälender Durst.
Hässlich und dumpf, wie ich bin, schließe ich die Welt aus und zweifle. "Ich glaube, Leben heißt für mich reine Gegenwart. Ich neige dazu, in der Vergangenheit zu verweilen oder mir die Zukunft auszumalen. Wirklich leben bedeutet wohl, den Moment wie er ist auszukosten und dabei mit sich selbst im Reinen zu sein, weil es in der Vergangenheit nichts mehr gibt, was traurig stimmt und in der Zukunft nichts, was ängstigt.", schreibt Anna und trifft mit dem Kopf den Nagel, meinen Nagel. Nüsse in Honig und Salz sind auch nur Fluchtfahrzeuge in meinem perfiden Überfall-Szenario; der Ekel vor dem eigenen Körper kann nur Mittel sein, nie das Ende. Ich will nur wissen, warum das Früher so unglücklich war. Das Jetzt benutzen wissen, irgendwann.
Es ist ja nicht so, als hätten sie nicht Recht behalten, mit all ihrem Metaphern und Hypothesen und geschmackvoll eingerichteten Gesprächssituationen, mit der Wut und der Sanktionierung, mit den großen Ideologien. Vielleicht ist es Zeit, die Affenzehen zu lösen, den Affentorso aufzurichten und ein paar Schritte mit geschlossenen Augen zu machen. Was ist das, Spaß? Was ist das, Hunger? Was ist das, Akzeptanz und Einsicht? Es ist dieser verzweifelte Durst im Sommer.

1 Kommentar:

  1. zitat ist so perfekt und trifft nicht nur deinen, sondern auch meinen nagel.

    liebste grüsse, du schreibst wundervoll

    luise.

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