Samstag, 27. Oktober 2012

What shall we do with the drunken sailor?

Wir schauten vorhin eine Folge Scrubs, in der Dr. Cox den Tod von drei Patienten verschuldet und sich infolgedessen mit aufgequollenem Gesicht betrinkt (bzw vom Trinken aufquillt).


Ich sagte zu T.: "Bah, das will ich nicht sehen."
Er zuckte mit den Schultern. "Warum?"
"Keine Ahnung, ich hatte mal einen Freund, der hat auch gesoffen. Alki, weißt du? War total anstrengend mit ihm."
T. lachte und stand auf, um sich einen Kaffee zu machen. "Komisch, die Geschichte kenne ich doch."

Wir treiben durch die Zeit. Schon wieder eine Woche vergangen, unbemerkt.
Mein größtes Problem? Antriebslosigkeit.
Das führt dazu, dass ich im Prinzip nichts tue außer schlafen, essen, Sitcoms-und-3sat-gucken, Patiencen-legen und Kreutzworträtsel-lösen. Manchmal gehe ich ins Fitti und trainiere mir 300 kcal ab, manchmal lese ich ein paar Seiten Mo Yan. Manchmal ist mein Freund scharf auf mich, dann machen wir Sex. Manchmal fahre ich zu meiner Familie und futtere mich durch den Kühlschrank hindurch. Aber das ist selten.
Die Leere in mir, welche dazu führt dass ich seit Wochen durch die Zeit treibe wie ein morsches, fauliges, schweres Stück Holz; diese Leere absorbiert jeden Gedanken. Deswegen schreibe ich momentan so selten hier. Es ist so anstrengend. Mein Alltag überfordert mich.
Ich mache rein gar nichts produktives, geschweige denn zielführendes. Ich unternehme nichts im Bezug auf Abnehmen und Schule.
Ich kann Werbejingles mitsummen! How I Met Your Mother mitsprechen! Toll.
Wie soll es weitergehen? Wenn es nach mir ginge, könnte es ewig so weitergehen. Ich verspüre nicht so viel Druck wie sonst, bin wie auf Autopilot. Alles fließt, ich treibe. T. trinkt.
Leerlauf, Leerzeichen, Leerstelle, Zeitraffer.
Um sieben Uhr geweckt werden - Morgenmagazin anschalten. Eine Rauchen, dabei Kaffee machen. Drei Riegel Kinderschokolade zum Kaffee essen (sie darin schmelzen lassen). Solitär spielen. Zu Pro7 wechseln, Kreutzworträtsel, duschen, anziehen. Die Sitcoms kann man durchgängig sehen, wenn man will, von halb neun bis fünf Uhr. Ich ernähre mich fast nur von Kinderriegeln und Müsli. Gehe einkaufen, Milch und Kaffee und Tabak. Eine Flasche Vodka, eine Flasche Cola. O-Saft zum Ausnüchtern.
Das Fernsehprogramm strukturiert den Tag. Ich könnte ihn auch anhand von Zigaretten, Gläsern Alkohol oder Toilettengängen strukturieren, aber so ist es am einfachsten. Es tut sich nichts, nichts.
Und ich bin zu feige mir das Leben zu nehmen, zu viele Schuldgefühle und -geknäule in meinem Herz.
Auch wenn ich gehen wollte, könnte ich nicht. Wegen meiner Mutter. Wegen ihm.
...

Newbie, give me a little trouble, I'm having some help here... 
 Dr Cox

1 Kommentar:

  1. klingt als würdest du meinen alltag beschreiben- streich nur den alk. aufstehen -> kippe -> waage -> essen und den ganzen tag fressen, oder nicht essen -> gammeln...
    sogar das was du über selbstmord schreibst, kenne ich genauso.
    manchmal tut es einfach gut, zu lesen das es anderen genauso geht wie einem selbst, obwohl man dann weiß, dass es dem anderen auch scheiße geht. erfreuen wir uns daran, dass es uns beide scheiße geht? JUHU.

    liebst ( ich hoffe mal wieder du findest iwo zwischen den zeilen das, was ich sagen wollte)

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