Mittwoch, 22. Mai 2013

Fluchtpunkt.

Schokolade (zwei Tafeln), Milchkaffee mit Sojamilch (2 Liter), Meeresfrüchte (aus Nougat, 1 Packung à 250g), Müsli (100g), Pistazien (halbe Tüte), Salat mit gebratenem Tofu (lecker!), Erdbeeren (Hand voll), Ciabatta mit Butter und Käse (zu viel), Brot (roh), Fleischsalat (pur), eine Tüte gesalzene Mandeln. Das war noch ein "guter" Tag.

Mir fehlt es an Körperspannung, ich fühle mich wie ein schlaksiger Schrat von dreizehn Jahren mit unproportionierten Fettpölsterchen an Armen, Beinen, Hüften und Bauch. Das Gesicht nicht zu vergessen.
Ich krümme den Nacken und verschwinde in Opas grauem Pullover, quadratisch praktisch gut kompakt.
Innen hält sich die Waage: Sicherheit und Abwesenheit, totale Ambivalenz. Pläne, Konzentration und Funken - Selbsthass, Angst und Lethargie. Depression. Merke: Ausgeglichen ungleich gut, wenn man es mathematisch aufzieht.
Jeder weitere Atemzug macht die Luft schwerer. Der Puls klingelt in den Ohren. Ich öffne den Mund, um meiner Mutter zu antworten, aber da kommt nichts. Keine Stimme und keine Bewegung.
Nicht mal Lust, eine Zigarette zu rauchen, gar nichts, nothing, rien, niente.
Alles ist so flach und eben. Ich bin nicht zu erreichen, wenn ich hier bin.
Gleichzeitig sehne ich mich danach, erreicht zu werden, auch wenn ich weiß dass es unmöglich ist.
Ich bin der Punkt am Horizont. Ich bin der tote Affe im Sand. Ich bin in meinem schäbigen Gehirn gefangen.
In die Schlafstarre mit diesem grotesken Körper!
Worte heraufbeschwören und schlucken, Berührpunkte erinnern (auch wenn man nichts fühlt außer dem chaotischen Grauen eines post-katastrophalen Szenarios aus Sicht der Gegner).

4 Kommentare:

  1. Gott. Ich hab am Montag meine erste Therapiestunde. Du bist da schon voll erfahren und es bringt nichts. Hast du mir Tipps, was ich nicht machen sollte? Und wie ich da rangehen sollte? Wünsch dir viel, VIIIIIEL Kraft!

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  2. Halt durch, bitte. Es wird auch mal wieder besser Ganz liebe und knuddelige Grüße, Phoenix.

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  3. naja, bei mir in der klinik gab es kein einzelzimmer und man konnte sich allgemein nicht so stark zurückziehen/isolieren. und die pfleger standen einem nicht sooo nahe, wie es dort dargestellt wird. aber insgesamt finde ich es sehr gelungen :)

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  4. Aber es ist so schwer durchzuhalten,und wie du siehst ( bei letzten Post, kam das, was ich nicht wollte) es ging nichts mehr.
    Wassereinlagerungen sind schon 2 Kilo wieder draußen #(zum glück!)

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