Montag, 27. August 2012

Wohnungsfrieden.

61,3kg. Hoffentlich klappt es jetzt endgültig. Ich wünsche es mir so sehr...

Gestern war ein Ausnahmetag, an dem ich so wenig gegessen habe dass ich keine Kraft hatte zum Sport zu gehen. Scheiß Kreislauf und so.
Im übrigen war es auch das erste Mal seit Monaten, dass ich mich "zu Hause", also bei meiner Familie, ganz wohl gefühlt habe. Seit es diese heftigeren Krisen mit T. gibt, habe ich ein unfassbar schlechtes Gefühl dabei, wenn ich einfach so, ohne etwas sinnvolles zu tun wie Arbeiten oder Lernen, nicht bei ihm bin. Dafür gibt es verschiedene Gründe.
  Zum einen befürchte ich immer, dass er trinken könnte, weil ich nicht da bin. Oder in meinen Sachen nach "Beweisen" für meine angebliche Untreue suchen. Er hat oft genug mein Handy gekapert und ich bin mir nicht sicher, ob er nicht vor diesem Blog oder meiner facebook-Seite zurückschrecken würde, die Passwörter sind ja gespeichert (wenn auch die Chronik immer gelöscht)... Ich will einfach nicht noch mehr Wut bei ihm provozieren, denn egal was ich mache, es wird in seinen Augen immer irgendwie falsch sein.
  Zum anderen ist da die Angst vor dem Essen zu Hause. Meine Familie ernährt sich relativ ungesund (in meiner Wahrnehmung), was wahrscheinlich nicht stimmt. Aber es gibt immer Reste von leckeren und fettigen Nudelgerichten, Saucen, Aufläufen, tausend Sorten Käse, Wurst oder Marmelade im Kühlschrank. Ganz zu Schweigen von dem Knabberzeug und der Schokolade, Nutella, Kekse, supergeile, hochkalorische Joghurts und Müslis, immer frisches Brot oder Baguette. Im Gefrierschrank Pizzen, Teigtaschen. Das macht mir einfach Angst.
  Wenn ich eine "Leckt mich doch alle"-Phase habe, reduziere ich "unsere" Vorräte um mindestens 30% pro Aufenthalt in der Wohnung. Es kam auch schon vor, dass ich extra dann in die Wohnung gefahren bin, wenn keiner da ist, um (weder vor T. noch vor meiner Familie) eine Fressparty zu veranstalten und dabei nicht pleite zu gehen. Dann schalte ich den Backofen und Fernseher an, haue mir Müsli und Nutella und Schokolade mit meinen geliebten Sitcoms rein und warte, dass ich mir Piccolinis (diese feinen kleinen Pizzen von Wagner), verfeinert mit Pesto, Parmesan und was das Haus so hergibt, backen kann. Danach wieder Süßes. Ein Pudding? Die geheimen Pralinen meines Stiefvaters? Dann Chips oder Salzbrezeln mit Frischkäse und oder Majo.
Typische Fressparty eben. Das Schlimme ist, dass ich danach immer noch Bock habe, mit T. oder meinem Vater fett Essen zu gehen. Frei nach dem Motto: "Jetzt bin ich eh schon voll und am Fressen, da kann ich mir gleich auch noch alle anderen Genüsse dieser Welt reinziehen. Ist jetzt eh alles egal".

Ich hasse das. So sehr.
Deswegen bin ich auch so wahnsinnig kontrolliert im Moment.
  Das Wochenende zu Hause ohne Fressanfall hat mir Mut gemacht. Ich konnte mich entspannen, weil ich wusste dass T. seinen Sohn als Übernachtungsgast beherbergt und ergo nüchtern ist.
Habe viel mit meiner Schwester und ihrem Freund auf dem Balkon gesessen und geraucht (also, meine Schwester natürlich nicht) und Schwachsinn geredet. South Park zitiert. Irgendwas. Es war angenehm, so als ob mir die Wohnung einen Friedensvertrag anbietet. Hey, Phoebe, es ist okay, ich dränge dich zu nichts, aber du darfst hier sein und dich erholen.
Das tat ich. Ohne groß zu essen zwar (etwa 250 kcal insgesamt), aber immerhin.

Das Abnehmen. Morgen sind es sieben Tage restriktives Essen und täglich Sport. Ich will es zwei Wochen durchziehen, mindestens.
  Und kein FA nach zwei Wochen, sondern kontrollierte Steigerung der Nahrungsaufnahme und Vervielfältigung der Lebensmittel, die ich mir zuführe. Ob das gelingen kann? Bisher hat es nie geklappt. Aber ich bin wieder relativ nahe dran an der 60, und 60 ist fast 55, und das ist fast mein Zwischenziel... Wenn ich jetzt aufgebe, war eine ganze Woche für den Arsch.
Phoebe, eine Woche! Zieh den Scheiß durch!
Okay. High five.

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