Amüsanterweise hat es letzte Nacht trotz emotionaler Aufgewühltheit relativ gut geklappt, und heute Nachmittag erst recht - eine Hand auf Lennards Bauch, Game Of Thrones Staffel 1 Folge 3 im Hintergrund und friedlich wegdämmern.
Meine Nächte sind zur Zeit wenig erholsam. Ich grübele, Licht an, rauchen, Fenster auf, Fenster zu, Solitär, weitergrübeln. Hinzu kommt, dass ich, wenn ich dann schlafe, schwitze wie ein Atomkraftwerk. Ich kann Laken und Bettdecke morgens theoretisch auswringen. Schätze, dass letzteres sowohl an meinem unkoordinierten Stoffwechsel als auch an den Nachwirkungen von Valdoxan liegt.
Das Ranking meiner Grübel-Gedanken wird unangefochten angeführt vom leidigen Finanz-Problem.
Ich bin a) chronisch pleite und b) absolut nicht in der Lage, mit Geld umzugehen.
Fixkosten: BASE (16€) + Fitness (28€) + Nahverkehr (ca 90€) + Tabak (ca 70€) = 204€
Unmengen gebe ich für Lebensmittel aus, zum Teil Fressgelage, zum Teil Kaffee to go, zum Teil Einkäufe für die Familie. Könnten so um die 100€/Monat zusammenkommen. Plus diverse Lust-Käufe wie Bücher oder DVDs von amazon (selten), Zeitungen oder Zeitschriften (zu oft), Kosmetik (relativ selten) oder Kleidung (könnte weniger werden). Legen wir hierfür nochmal rund 40€ obendrauf.
Es gibt also auf der einen Seite einen "Bedarf" in der Höhe von ca 344€, auf der anderen Seite meinen Vater und meine Mutter, die mir in unregelmäßigen Abständen kleinere oder größere Scheine in die Hand drücken.
Planen oder kalkulieren ist nicht wirklich möglich. Ich versuche, Tabak auf Vorrat zu kaufen und bei Fressalien so zu sparen, dass ich meine Fahrtkosten überwiegend abdecken kann und nicht schwarz fahren muss, aber es reicht hinten und vorne nicht. Ich will und kann die Schuld nicht meinen Eltern zuschieben. Ich bin es, die Kette raucht. Den Überblick verliert. Impulsive Lustkäufe tätigt. Jeden verdammten Tag Lebensmittel kauft. Noch immer keinen Job hat.
Ja, ich habe ein schlechtes Gewissen und ja, meine Eltern verstärken es indem sie mir pausenlos und unzensiert von ihrer eigenen finanziellen Notlage vorjammern.
Ich hasse es, abhängig zu sein und hasse es, dass mein Gehirn rattert und klingelt wie eine Kasse zur Rush-Hour bei REWE. Und ich komme nicht raus.
Es gibt noch unzählige weitaus scheußlichere Gedankenschleifen, doch momentan ist es tatsächlich das blöde Geld, das mich wachhält.
Nächster Versuch - Jetzt.
Hast du schonmal überlegt, Autorin zu werden?
AntwortenLöschenDeine Worte mit noch mehr Menschen zu teilen?
Du hättest auf jeden Fall das Talent, aber du müsstest es wollen.
So einen wundervollen Schreibstil wie von dir habe ich kaum gesehen und ich liebe ihn.
Ich hoffe, du kannst die Geldprobleme aus der Welt schaffen... :)
Ich mag diesen Blog. Dieses Blog. Was auch immer.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Alex
http://iadst.blogspot.de/
Woran liegt es, dass du keinen Job hast? Keine Zeit, keine Lust, keine Courage, keine gesundheitlichen Voraussetzungen um ein paar Mal in der Woche irgendwo stramm zu stehen? Es gibt einige Jobs in denen man deinen Bedarf monatlich locker gedeckt bekommt.
AntwortenLöschenHast du mal mit deinen Eltern über diese Unplanbarkeit gesprochen? Das ist nämlich ein riesen Problem. Es würde mich auch wahnsinnig machen, wenn ich keine Struktur in meinen Einnahmen hätte...erst wenn das ordentlich von Statten geht, kann man anfangen, sich bei Lebensmittel-, Lustlkäufen etc. Gedanken zu machen 'Ich habe sounsoviel zur Verfügung, ich habe schon soundsoviel ausgegeben, kann und will ich das jetzt wirklich kaufen?' Bei kompletter Ungewissheit tätigt man wesentlich mehr Verlegenheitskäufe, weil man ohnehin schon das Gefühl hat, es eh irgendwie nicht zu überblicken.
Ich würde Schaukelfußmädchen ohne Bedenken zustimmen, wenn ich nicht wüsste wie verdammt schwer es wäre an einen Verlagsvertrag zu kommen, der im angemessenen urheberrechtlichen Vergütungsrahmen läge :-/
Hast du schon Pläne, was du später nach dem Abi einmal machen willst?
(Ich habe hier neulich irgendwo etwas von einem (sozialen?) Studium gelesen...ist das noch aktuell?
viele liebe Grüße